Tabak und seine Konsumformen
Ich habe bereits einen Artikel zum Thema „Tabak“ verfasst und dachte mir, ich könnte einmal über die Konsumformen davon schreiben. Dieser Beitrag wird hauptsächlich die oralen Konsumformen von Tabak behandeln, da die Konsumform „rauchen“ bereits allseits bekannt ist. Neuere, tabakfreie aber auch nikotinhaltige Produkte werden in diesem Beitrag auch erläutert. Dieser Artikel wird auch etwas die Wirkung des Nikotins beleuchten.
Inhaltsverzeichnis
Das Prinzip des oralen Konsums von Tabak
Beim oralen Konsum wird der Tabak gekaut. Das Nikotin wird über die Mundschleimhaut aufgenommen und somit kommt es in die Blutbahn und entfaltet dort seine anregende Wirkung.
Die Wikung von Nikotin
Das Nervengift Nikotin bindet an den Nikotinischen Acetylcholin-Rezeptor. Der Konsument verspürt von vorerst eine anregende Wirkung, da vermehrt Glucose aus der Leber freigesetzt wird. Zudem führt die Einnahme von Nikotin zur Ausschüttung von Vasopressin, was eine Gefäßkontraktion induziert. Der Herzschlag wird auch schneller, was auch für die anregende Wirkung maßgeblich verantwortlich ist. In höheren Dosen macht sich eher eine beruhigende Nikotin-Wirkung bemerkbar.
Weiters führt die Bindung von Nikotin an dem Rezeptor zu einer vermehrten Freisetzung diverser Botenstoffe wie: Noradrenalin, Dopamin, Serotonin als auch Cortisol.
Noradrenalin ist für die beschleunigte Herzfrequenz als auch die anregende Wirkung maßgeblich mitverantwortlich. Dopamin spielt eine bedeutende Rolle bei der Suchtentwicklung.
Für mich erweckt die Freisetzung von Cortisol als auch Noradrenalin den Eindruck, dass die Einnahme von Nikotin dem Körper eine Gefahrensituation vorgaukelt.
Vasopressin steuert auch das Durstgefühl als auch den Harndrang, weshalb diese beiden Sachen auch durch Nikotin induziert werden können.
Nikotin ist sehr stark suchterzeugend weshalb von dem Konsum egal in welcher Form auch immer dringlichst abzuraten ist.
Nikotin hat zudem abgesehen von dem Einsatz in Nikotin-Ersatzpräparaten keinen medizinischen Einsatz, noch einen leistungssteigernden oder gar gesundheitsfördernden Effekt.
Kautabak und andere Konsumformen
Kautabak
Neben der allseits bekannten Konsumform in Form von Zigaretten, Zigarren als auch Shishas bei der das Nikotin vorwiegend über die Mundschleimhaut aufgenommen wird gibt es auch die Einnahme in Form von Kautabak. Das Prinzip der Aufnahme erfolgt wie in „Das Prinzip des oralen Konsums vom Tabak“ beschrieben.
Tabakfreie Nikotin-Pouches
Die Teebeutel-ähnlichen Päckchen, welche mit Nikotin und Hilfsstoffen gefüllt sind werden unter die Oberlippe gelegt und somit wird das Nikotin über das Zahnfleisch resorbiert und gelangt in die Blutbahn. Der Speichel sollte bei dieser Konsumform eher nicht geschluckt werden, da dies zu gastrointestinalen Beschwerden führen kann. Der pH-Wert der Pouches liegt aus dem Grund der besseren Nikotin-Aufnahme im basischen Bereich.
Schnupftabak
Hierbei erfolgt die Aufnahme des fein gemahlenen Tabaks nasal. Es handelt sich vorwiegend um Mischungen verschiedener Tabaksorten – oft ist in diesen auch die starke Sorte Nicotiana rustica (Bauerntabak) zu finden. Eine weitere Schnupftabak-Form stellt „Rapè“ dar, hier liegt der Tabak meist gemischt mit anderen Kräutern (beispielsweise: Passiflora incarnata = Passionsblume) vor.
Sonstige Konsumformen
Von indigenen Völkern ist auch die rektale Einnahme bekannt.
Schädlichkeit
Nikotin-Pouches
Im Gegensatz zur Einnahme in Form von Zigaretten oder anderen Konsumformen bei denen kanzerogene aromatische Verbindungen (wie z.b. Anthracen oder auch Benzpyren) entstehen ist die Konsumform „Nikotin-Pouches“ weniger gesundheitsschädlich, doch bei weitem nicht unbedenklich! – Die gefäßverengende Wirkung des Nikotins bleibt selbstverständlich weiter erhalten. Zudem ergibt sich eine Belastung für die Mundschleimhaut als auch das Zahnfleisch.
Kautabak und Schnupftabak
Bei dem Konsum von Kautabak als auch Schnupftabak werden Nitrite aufgenommen, welche im Körper zu kanzerogenen Nitrosaminen reagieren können.
E-Zigaretten
E-Zigaretten werden als „gesündere“ Alternative zum Rauchen beworben, dies trifft gewissermaßen zu, jedoch kann es Abhängig von dem Gerättyp auch zu der Entstehung von gewissen Mengen Acrolein (Verbindung, welche kanzerogen ist) oder auch anderen aromatischen Verbindungen kommen. kommen. Die Gefahr von der Entstehung von kanzerogenen Produkten ist vor allem dann erhöht, wenn die Coil (=Metallstück mit Watte) nicht regelmäßig ausgetauscht wird.
Prinzip der E-Zigarette
Das Prinzip der E-Zigarette ist das Verdampfen eines Propylengycol-Glycerol-Aromatoffe-Nikotin Gemisches. Die Verdampfung findet dadurch statt, dass ein Draht die Watte in die das Gemisch eingesogen ist erhitzt. Somit verdampft die Flüssigkeit.
Sonstiges
Der Kautabak hatte vor allem früher bei den Seeleuten von Bedeutung, da aufgrund der damals aus Holz bestehenden Schiffen eine zu große Brandgefahr vorhanden gewesen wäre, wäre geraucht worden. Heutzutage tabakfreie Nikotin-Pouches eher von Jugendlichen konsumiert. Eine Verwendung im sportlichen Bereich, vor allem bei Footballern ist auch bekannt. Nikotin steht auf keiner Doping-Liste und bessere sportliche Leistungen sind dadurch auch nicht zu erwarten, allenfalls der psychotrope Effekt, der eine Beruhigung vorgaukeln kann.
Schlusswort
Dieser Beitrag soll keinesfalls für Tabak oder dessen Konsum werben, sondern ausschließlich zu Informationszwecken dienen. Falls jemand etwas ergänzend hinzufügen möchte bin ich für Kommentare offen, ebenso für sonstige Anregungen in den Kommentaren. Bis dann 🙂
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